Auf dem Weg zur 40- Fragen, Mut und Innehalten

AUFBRUCH STATT VERMEINTLICHES ENDE

An meinem 40. Geburtstag fühlte ich mich, als sei mein Leben zu Ende und das Frausein sowieso.
Ich hatte gerade eine Trennung hinter mir. Meine Tochter wurde langsam flügge.
Mein Job war sicher, aber sicher nicht das Ziel meiner Träume.

Natürlich trug mein tradiertes Mindset zu solch unnötigem Trübsal bei:
„Mit 40 sollte man angekommen, zufrieden, verheiratet, gut ausgebildet und erfolgreich sein.“

Fakt ist, dass ich nach meinem 40. Geburtstag noch mehrere Male meinen Job wechselte, einen weiteren Master und verschiedene andere Ausbildungen absolvierte, den Nahen Osten, Nordafrika und Indien backpackend erkundete und für ein paar Jahre im Ausland lebte.
Wenn ich meine Attraktivität als Frau messe am sichtbaren männlichen Interesse, so korrelierte diese spürbar mit dem Level meiner Lebensfreude und Entdeckerlust.

Nichts war zu Ende!

 

 

FRAGEN GEGEN ENDE 30

In meinem Freundeskreis und auch unter meinen Coachees befinden sich viele Frauen zwischen 30 und 40. Das erwähnte traditionelle Mindset hat sich bei den meisten weitgehend erhalten.
Wer also Single ist, noch nicht „angekommen“ oder erfolgreich ist und „dazu gehören“ möchte beginnt zu hyperventilieren.

C. ist Ende 30, Single, gut ausgebildet, hat einen Job, in dem sie halbglücklich ist, einen Freundeskreis und hört die Uhr ticken. Gern hätte sie eine Familie, aber ein Mann ist auch mit Tinder- Suche nicht in Sicht.

S., Single, Ende 30, hat ihren Lehrerjob an den Nagel gehängt, weil sie sich ausgelaugt fühlte. Die Auszeit hat sich erst einmal gut angefühlt, aber jetzt? Wo ist der Sinn, was soll in diesem Leben noch geschehen, wenn Familie keine Option ist?

L., Single, Ende 30, arbeitet als Angestellte und ist nach Feierabend gerade noch so fit, dass sie sich mit ein paar Kollegen zum Bier trifft. Das soll es gewesen sein?
Sie reflektiert über ihre Situation:
“Ich habe das Gefühl, ich bin in eine neue Lebensphase eingetreten. Vieles, was mir früher wichtig war, hat an Bedeutung verloren. Parties und Zerstreuung haben nicht mehr den großen Stellenwert, aber es ist noch nichts anderes an deren Stelle getreten. Ich habe studiert, bin gereist, ich arbeite. Aber ich fühle eine große Leere. Vielleicht haben es Frauen mit Kindern leichter, ihr Leben als sinnhaft zu empfinden. Ich habe Angst, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist.“

So und ähnlich hört es sich auch bei anderen an.

Nahezu alle Frauen, mit denen ich gesprochen habe wünschen,

– sich tiefer mit ihrer Kreativität, der Natur und Gleichgesinnten zu verbinden,
– ihr Leben überschaubarer, sinnlicher und sinnhafter zu gestalten.
– weg vom Schein zur Essenz des Lebens vorzudringen.

Sie fragen sich:

Will ich Kinder haben oder nicht?
– Wie finde ich einen Partner, der wirklich zu mir passt?
– Welche Lebensform entspricht mir?
– Welche Werte sind für mich wirklich tragend und welche habe ich bisher nur übernommen?
– Wie gehe ich mit meinen unerfüllten Sehnsüchten um?
– Wie kann ich mich lebendig und kreativ im Berufsleben fühlen?
– Soll ich noch einmal etwas ganz anderes machen?
– Was ist meine Lebensaufgabe?
– Wie gestalte ich das Verhältnis zu meinen Eltern?

 

DER KOSMOS ZWINGT DICH AUF DEINE BAHN

Krisen und die damit verbundenen tiefen Fragen an das Leben zwingen uns vor allem um das 37. Lebensjahr dazu, unseren Weg so zu korrigieren, dass er uns einem Leben aus „vollstem Herzen“ näher bringt.

Aus astrologischer Sicht ist der„Zweite Mondknoten“ eine astrologische Konstellation, die der zu unserer Geburt gleicht und uns auf unsere Lebensaufgabe hinweist.
Von vielen wird diese Phase als eine Art „Nullpunkt“ erlebt: Entweder das Leben scheint still zu stehen oder Ereignisse wie Trennung/Krankheit/ Depression/ Unfall /Geburt/ Heirat/ Orts- oder Jobwechsel fordern uns dazu auf, unseren Kurs zu überprüfen.

Egal in welcher Situation du dich zu diesem Zeitpunkt eingerichtet hast:
Diese Lebensphase erfordert besonderen Mut, Gewohntes zu hinterfragen und zu verändern.

  

VIER ARTEN VON MUT DIE HERAUSFORDERUNG ANZUNEHMEN

1.
Mutig bedeutet nicht zwangsläufig zu handeln und geschäftig zu sein. Es kann im Gegenteil heißen, bewusst innezuhalten: 10 Minuten Meditation am Morgen oder
ein 10- tägiges Schweige-Retreat – egal: Um Antworten auf zwingende Fragen zu finden braucht es Inseln des Alleinseins, einen freien Kopf, die Fähigkeit, sich selber auszuhalten und nicht in Routine aufzugehen.

2.
Mutig zu sein kann heißen, neue Grenzen zu definieren. Mit wem teilst du
gerne deine Zeit? Welche Beziehungen nähren und bereichern dich wirklich? Solche, die du nur noch aus Gewohnheit und Pflichtgefühl pflegst, solltest du hinter dir lassen.

3.
Es braucht Mut, Sehnsüchte und Visionen ernst zu nehmen, statt sie kurzerhand mit Etiketten wie „Geht nicht!“, „Unrealistisch!“, „Kann ich nicht.“ zu versehen und in der Ecke verstauben zu lassen.
Such dir Unterstützung und Ermutigung, wenn du zweifelst an deinen Möglichkeiten!

4.
Scheinbare Sicherheiten aufzugeben braucht Mut! Mit Ende 30 hast du eventuell ein gewisses Maß an äußerer Stabilität erreicht. Die Gewissheit, dass Veränderung Verlust aber auch Gewinn bringt stärkst du mit einer spirituellen Praxis. Sie hilft dir, deinen Horizont so zu erweitern, dass du ich als Teil eines sinnvollen Ganzen erfährst, in dem Kräfte jenseits deiner persönlichen Kontrolle wirken.

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